Viele Jahre schon unterstützen wir von Dürr Technik Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Rahmen unseres Hilfsprojektes in Ntaja in Malawi. Aktuell treibt uns die Frage um: Wie geht es den Menschen dort in Zeiten der Corona Pandemie?
Seit Wochen ist die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 auch in Malawi allgegenwärtig. Auf den ersten Blick sind die offiziellen Corona Infektionen in Malawi gering. Da fast keine Testmöglichkeiten vorhanden sind, ist die Dunkelziffer der an Covid-19 Erkrankten aber sehr hoch. In Malawi sind alle Schulen geschlossen. Sportveranstaltungen abgesagt. Da es keine soziale Absicherung gibt, sind sehr viele Menschen in ihrer Existenz bedroht. Vor allem in den ländlichen Regionen gibt es nur geringe Kenntnisse über Infektionswege, Gefahren und Präventionsmöglichkeiten.
WISSEN KANN LEBEN RETTEN
Dürr Technik und seine Partner vor Ort möchten aktuell vor allem Aufklärungsarbeit in den Bereichen Hygiene und Abstandsregeln leisten und die Ernährungssituation verbessern. Im Einzelnen wird Hilfe geleistet in Form von:
1. Schulungen
Kürzlich fand in Ntaja ein eintägiger Schulungstag statt. Die Herstellung von Seife und die Aufklärung zu Gefahren durch Corona sowie Hygieneschulungen waren Schwerpunktthemen. Lokal hergestellte Seife ist billig und trägt dazu bei, die Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu schützen. Insgesamt 40 Teilnehmer nahmen an der Schulung teil und tragen das Wissen nun in ihre Familien und Nachbargemeinden weiter. Wissen und Vorsorge kann in diesen Zeiten Leben retten.
2. Radiosendungen
Radio Lilanguka erreicht einen großen Teil der Yao in ihrer eigenen Sprache. Derzeit werden zwei regelmäßige selbst produzierte Programme zum Thema gesendet. Dazu noch Sendungen mit Hinweisen zu Abstandsregeln und Hygiene. Da kein Präsenzunterricht in den Schulen stattfindet, werden auch Bildungsprogramme für Jugendliche gesendet.
3. Ernährung
Foundations for Farming (FFF)
Derzeit sind in der Region um Ntaja und Chisopi knapp 2.500 Familien an diesem Programm beteiligt. Bis zu Beginn des Lockdowns wurden wöchentlich Schulungen in Kompostierung, Agro-Forestry, Bienenhaltung und Honiggewinnung, Gemüseanbau und Baumpflanzungen in den Dörfern durchgeführt.
Ziegenprojekt
In den ersten 3 Monaten 2020 konnten mehr als 250 Ziegen angeschafft und an bedürftige Familien weitergegeben werden.
Ernte 2020 – ein großer Segen
Die vergangenen Jahre waren im südlichen Afrika geprägt von lang anhaltenden Dürrezeiten und massiven Überschwemmungen. Die Regenzeit von Dezember 2019 bis März 2020 verlief für die etwa 80% der Menschen Malawis, die vom Ackerbau abhängig sind, sehr gut.
4. Dürr Technik Schule – Chiyembekezo
Aktuell sind alle Schulen in Malawi geschlossen. So auch die Dürr Technik Schule – Chiyembekezo. Vorerst ist auch nicht absehbar, wann der Unterricht an den Schulen wieder aufgenommen werden kann. So werden zur Zeit Maßnahmen geplant, um die Lehrer und Schüler, sowie deren Angehörige bei der Wiedereröffnung umfassend zu schulen.
5. Sport- und Jugendarbeit
Da alle Mannschaftsspiele bis auf weiteres in ganz Malawi abgesagt wurden, engagieren sich die verschiedenen Fußball- und Netzballmannschaften verstärkt bei Hygieneschulungen in den Dörfern in der Umgebung von Ntaja.